Lions diskutieren über Altbergbau in NRW
Über die Herausforderungen und Folgen des Altbergbaus berichtete am 13. September Bergdirektor Peter Hogrebe von der Abteilung Bergbau und Energie NRW der Bezirksregierung Arnsberg den Mitgliedern des Lions Club Dortmund-Rothe Erde.
Das Land Nordrhein-Westfalen ist geprägt durch intensive bergbauliche Aktivitäten, die bis in die Römerzeit zurückreichen. Ausgerichtet waren diese Aktivitäten auf die Gewinnung unterschiedlichster Bodenschätze, vor allem auf das Gewinnen von Erzen, Steinkohle, Braunkohle und Salz aber auch auf die Gewinnung von Dachschiefer, Sanden, Tonen und weiteren als Baustoffe oder als Industrieminerale verwertbaren Bodenschätzen.
Vielfach unterschätzt werden nach Aussage von Peter Hogrebe die Anzahl von mehreren tausend Groß-, Klein- und Kleinstbergwerken für die untertägige Gewinnung von
Bo¬denschätzen innerhalb der heutigen Landesfläche Nordrhein-Westfalens. Der größte Teil dieser Bergwerke ist inzwischen in Folge der Erschöpfung der Lagerstätten, auf Grund besonderer Ereignisse (z.B. hohe Wasserzuflüsse oder Grubenbrände) oder wegen verän-derter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen (z.B. Absatzkrisen, veränderte Roh-stoff-preise) aufgegeben worden.
Die Abbildung gibt einen Überblick über die von Altbergbau betroffenen Gebiete in NRW.
Zuständig für Maßnahmen der Abwehr von Gefahren aus verlassenen Grubenbauen, die nicht mehr der Bergaufsicht unterliegen, ist in NRW die Bergbehörde. Damit knüpft die Anwendbarkeit des allgemeinen Ordnungsrechts an das Ende der Bergaufsicht an.
Verantwortlich für die Sicherung verlassener Grubenbaue ist allerdings zunächst der Berg¬werkseigentümer, dem durch die Bergbehörde entsprechende Maßnahmen auferlegt werden. Ist kein Eigentümer mehr ermittelbar, werden die Sicherungs-maßnahmen vom Land durchgeführt. Hogrebe beeindruckte mit seiner Bilanz, dass bei Auswertung der bei der Bergbehörde vorhandenen Unterlagen bisher ca. 30.000 verlassene Tages¬öffnungen des Bergbaus (Stollen- und Schachtmundlöcher) ermittelt worden sind. Die Summe aller Flächen, die von Einwirkungen des tages- und oberflächenna¬hen Bergbaus betroffen sein können, beträgt gegenwärtig ca. 600 km2.
Seit Mitte der sechziger Jahre sind ca. 3.000 Tagesbrüche in der Landesfläche be¬kannt geworden. Im Rahmen des seit 2011 betriebenen Risikomanagements werden zunächst die in der Verantwortung des Landes liegenden Schächte systematisch erfasst, einer Risikobewertung unterzogen und in eine Prioritätenliste aufgenommen. „Mehrere große Tagesbruchereignisse in Nordrhein-Westfalen haben nachdrücklich aufgezeigt, dass von nicht oder nur unzureichend gesicherten Hinterlassenschaften des Bergbaus eine Gefährdung für Menschen und Sachgüter ausgehen kann“, machte Peter Hogrebe deutlich.
In der Diskussion mit den Mitgliedern des Lions Club Dortmund-Rothe Erde wurde vor allem deutlich, wieviel Menschen heute noch vom Altbergbau betroffen sind und wie verschieden die Herausforderungen zur bergbaulichen Situation und Bergschadens-gefährdungen sind.
„Kann auf Grund der Risikobewertung eine Tagesbruchgefährdung nicht ausgeschlossen werden, veranlasst die Bergbehörde präventiv die Durchführung von Untersuchungsmaß-nahmen“, so Hogrebe.
Er machte deutlich, dass „bei uns in NRW jeder Grundstücksbesitzer, der es beantragt, eine gebührenpflichtige Aus-kunft zur bergbaulichen Situation und Berg-schadensgefährdung im Bereich seines Grund-stücks bekommt“.
Der Präsident des Lions Club Dortmund-Rothe Erde, Gerd Bollermann, stellte im Rahmen der Diskussion fest, „dass durch präventive Maßnahmen die größtmögliche Sicherheit vor Gefahren aus verlassenen Grubenbauten gewährleistet ist“. Er dankte für den interessanten Vortrag und die rege Diskussion.
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